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Römer
Freiheit vom Gesetz

1Wisst ihr nicht, liebe Brüder, — denn ich rede mit solchen, die das Gesetz kennen — dass das Gesetz nur über den Menschen herrscht, solange er lebt?2Denn eine verheiratete Frau ist an das Gesetz gebunden, solange der Mann lebt; wenn aber der Mann stirbt, so ist sie frei vom Gesetz, das sie an den Mann bindet.3Wenn sie nun einem anderen Mann gehört, solange ihr Mann noch lebt, wird sie eine Ehebrecherin genannt; wenn aber ihr Mann stirbt, ist sie frei vom Gesetz, so dass sie nicht eine Ehebrecherin ist, wenn sie einem anderen Mann angehört.4Also seid auch ihr, meine Brüder, dem Gesetz getötet durch den Leib Christi, so dass ihr einem anderen angehört, nämlich dem, der von den Toten auferweckt worden ist, damit wir Gott Frucht bringen.5Denn als wir im Fleisch waren, da haben die sündigen Begierden, die durchs Gesetz erregt wurden, kräftig in unseren Gliedern gewirkt, so dass wir dem Tod Frucht brachten.6Nun aber sind wir vom Gesetz befreit und ihm abgestorben, das uns gefangen hielt, so dass wir dienen im neuen Wesen des Geistes und nicht im alten Wesen des Buchstabens.

Das Gesetz und die Sünde

7Was wollen wir denn nun sagen? Ist das Gesetz Sünde? Das sei ferne! Aber die Sünde erkannte ich nicht, außer durchs Gesetz. Denn ich wusste nichts von der Begierde, wenn das Gesetz nicht gesagt hätte: "Du sollst nicht begehren!"8Da nahm aber die Sünde das Gebot zum Anlass und erregte in mir vielerlei Begierden; denn ohne das Gesetz war die Sünde tot.9Einst lebte ich ohne Gesetz; als aber das Gebot kam, wurde die Sünde lebendig,10ich aber starb; und so fand‘s sich, dass das Gebot, das mir doch zum Leben gegeben war, mir den Tod brachte.11Denn die Sünde nahm das Gebot zum Anlass und betrog mich und tötete mich durch dasselbe Gebot.12So ist also das Gesetz heilig, und das Gebot heilig, recht und gut.13Ist dann, was so gut ist, mir zum Tod geworden? Das sei ferne! Sondern die Sünde, damit sie als Sünde offenbar werde, hat mir durch das Gute den Tod gebracht, damit die Sünde überaus sündig werde durchs Gebot.

14Denn wir wissen, dass das Gesetz geistlich ist; ich aber bin fleischlich, unter die Sünde verkauft.15Denn ich weiß nicht, was ich tue. Denn ich tue nicht, was ich will; sondern was ich hasse, das tue ich.16Wenn ich aber das tue, was ich nicht will, so gebe ich zu, dass das Gesetz gut ist.17So tue nun nicht ich es, sondern die Sünde, die in mir wohnt.18Denn ich weiß, dass in mir, das heißt in meinem Fleisch, nichts Gutes wohnt. Wollen habe ich wohl, aber das Gute vollbringen, das vermag ich nicht.19Denn das Gute, das ich will, das tue ich nicht; sondern das Böse, das ich nicht will, das tue ich.20Wenn ich aber tue, was ich nicht will, so tue nicht ich es, sondern die Sünde, die in mir wohnt.21So finde ich nun durch das Gesetz, der ich das Gute tun will, dass mir das Böse anhängt.22Denn ich habe Lust an Gottes Gesetz nach dem inwendigen Menschen.23Ich sehe aber ein anderes Gesetz in meinen Gliedern, das gegen das Gesetz in meinem Gemüt streitet und nimmt mich gefangen im Gesetz der Sünde, das in meinen Gliedern ist.24Ich elender Mensch! wer wird mich erlösen von diesem Leib, der dem Tode geweiht ist?25Dank sei Gott durch Jesus Christus, unsern HERRN! So diene ich nun mit dem Gemüt dem Gesetz Gottes, aber mit dem Fleisch dem Gesetz der Sünde.